Neurofeedback

Was ist Neurofeedback?

Neurofeedback ist ein wissenschaftlich anerkanntes computergestütztes Gehirntraining und eine Trainingsmethode zur Selbstregulation unbewusster Abläufe im Gehirn. Wir behandeln in unserer Praxis Patienten ab 14 Jahren mit Neurofeedback. Rückmeldung (Feedback) ist die Voraussetzung jeglichen Lernens. Unser Gehirn reagiert stets leistungsorientiert auf Reize und lernt dabei, mit welchen Reaktionen optimal auf Reize reagiert werden kann.
Beim Neurofeedback handelt sich um eine höchst effiziente Aufbaumethode bei funktionellen Störungen und stressbedingten Erkrankungen. Mit dem Neurofeedback trainieren Sie spezifische Hirnfunktionen wie Konzentration, Entspannung, Ausdauer, Spitzenleistung, Kreativität und Gedächtnis. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Belastungen, Stress, Schmerz und andere Beeinträchtigungen unsere Gehirnwellenmuster negativ verändern können. Mithilfe des Neurofeedbacks können fehlregulierte Gehirnwellenmuster beeinflusst und nachhaltig stabilisiert werden.
Weitere Infos finden Sie auch auf unserer Seite für Neurofeedback.

Was verbessert sich durch Neurofeedback?

Mit Neurofeedback werden gezielt Aktivität und Selbstregulierungsfähigkeit des zentralen Nervensystems trainiert.

Mit dem Feedbacktraining lernt das Gehirn insgesamt seine Selbstregulierungsfähigkeit zu optimieren. Dabei verbessern sich Symptome, die mit Fehlregulierungen im Zusammenhang stehen. Diese Erfolgserlebnisse motivieren das Gehirn, die neu erlernten Selbstregulierungsprozesse immer schneller und nachhaltiger zu erreichen und auch in den Alltag zu transferieren. Das führt zu einer Steigerung der Resilienz, unserer psychischen Widerstandsfähigkeit.

Alle psychischen Auffälligkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass die Betroffenen Defizite der Exekutivfunktionen aufweisen. Exekutivfunktionen stellen nach Barkley (2011) Grundlagen für selbstgesteuerte Handlungen dar. Sie bestimmen inwieweit ein Mensch sein Leben bewusst beeinflussen, sich an veränderte Bedingungen anpassen und am Leben einer Gemeinschaft teilhaben kann.

Die wichtigsten Exekutivfunktionen (Barkley, 2011):

• Selbstwahrnehmung und Selbstkontrolle (Monitoring)
• Verhaltenshemmung und Management von Störfaktoren
• Nicht-verbales und verbales Arbeitsgedächtnis
• Planen und Problemlösen
• Vorausschauen und sich Vorbereiten
• Selbstregulation über längere Zeiträume hinweg
• Emotionale Selbststeuerung

Das Neurofeedback der langsamen kortikalen Potenziale kann zu nachhaltigen Veränderungen in den Exekutivfunktionen führen. Dementsprechend sind die Anwendungsfelder vielfältig. Symptome, die im Zusammenhang mit verschiedenen (psychischen) Erkrankungen wie Depression, Angst- und Panikstörung, Migräne und Burn-Out stehen, können mithilfe des Neurofeedbacks reduziert und verbessert werden.

Zusätzlich kann Neurofeedback zur mentalen Leistungssteigerung bei gesunden Personen in verschiedenen Bereichen wie Schule, Studium, Beruf und Sport eingesetzt werden. Es kommt vermehrt als Methode zur Konzentrationssteigerung und Stressbewältigung zur Anwendung.

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    Wem hilft Neurofeedback?

    Bei einer Reihe von psychisch bedingten Krankheitsbildern wie zum Beispiel ADHS, Migräne oder Depression ist die positive Wirkung des Neurofeedbacks bereits seit Jahren in Wissenschaft und Praxis nachgewiesen. Bei den folgenden Erkrankungsbildern ist ein Neurofeedback-Training hilfreich:

    AD(H)S

    ADHS ist eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, die sich auch in Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Als Hauptursachen werden eine zentrale Regulationsstörung im Gehirn und eine gestörte Informationsverarbeitung zwischen den verschiedenen neuronalen Netzwerken vermutet. Neurofeedback kann hier unmittelbar an der Ursache der Erkrankung ansetzen. Die Betroffenen erlernen durch Neurofeedback die gezielte Selbstregulation der eigenen Gehirnaktivität und können so Symptome positiv beeinflussen und damit die Herausforderungen des Alltags besser meistern.

    Neurofeedback ist eine wissenschaftlich bestätigte, nicht medikamentöse Option zur Behandlung von ADHS. Ganz besonders effektiv, ist das Training der Impulskontrolle über das SCP-Training. In Studien zeigte sich, dass Neurofeedback die gleiche Effektstärke wie Methylphenidat (Ritalin) hat, welches oftmals zur Behandlung von AD(H)S eingesetzt wird. Nur bei Hyperaktivität scheint Methylphenidat überlegen. Die Effekte von Neurofeedback waren jedoch nach einem Jahr noch nachweisbar, wohin gegen dies bei Methylphenidat nicht mehr der Fall war.
    In Deutschland wird Neurofeedback in der S3-Leitlinie zur ADHS-Behandlung angeführt.

    Angst- und Panikattacken

    Angststörungen sind einer der häufigsten psychischen Störungen bei Erwachsenen. Diese treten mit unterschiedlichen körperlichen und psychischen Symptomen auf, die als sehr unangenehm und beeinträchtigend empfunden werden.

    Bei den meisten Angststörungen liegt eine Fehlregulierung des Erregungszustands des Nervensystems vor, Betroffene zeigen ein erhöhtes Erregungsniveau, insbesondere in Verbindung mit dem angstauslösenden Reiz.

    Neurofeedback kann hier ansetzen, um ein Überschießen des Erregungszustands zu verhindern und das Nervensystem zu stabilisieren.

    Autismus

    Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zählen zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und sind mit Veränderungen der neuronalen und psychischen Entwicklung verbunden. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko an psychischen Störungen wie Angststörungen, ADHS oder Depressionen zu erkranken, die wiederum Autismus spezifische Symptome, verstärken können.

    Betroffene können mithilfe des Neurofeedbacks lernen, ihr Verhalten besser zu kontrollieren. Erste Studien belegen, dass Neurofeedback die Kernsymptome wie repetitive Verhaltensweisen, soziale Isolation und Defizite in der Sprachentwicklung positiv beeinflussen kann.

    Die Behandlung gleichzeitig auftretender, psychischer Störungen mit verhaltenstherapeutischen Methoden und dem Neurofeedback ist daher empfehlenswert.

    Burn-out

    Die mit Burn-Out verbundenen Symptome wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Nervosität können mithilfe von Neurofeedback reduziert werden.

    Oftmals fühlen sich Betroffene nicht mehr fähig, Leistung zu erbringen. Auch wenn kein ausgeprägtes Vollbild vorliegt, kann Neurofeedback zur Prävention genutzt werden.

    Mit dem Training lernen Betroffene Anspannung zu reduzieren und ihre Entspannungsfähigkeit zu verbessern.

    Chronische Schmerzen

    Schmerzen, die länger als drei Monate anhalten und deren Ursache als geheilt gilt, werden als chronische Schmerzen bezeichnet. Chronische Schmerzen haben ihre Warnfunktion verloren und gehen mit einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität einher.

    Sie werden oft von anderen Beschwerden begleitet wie Schlafstörungen, erhöhter Reizbarkeit und depressiven Symptomen. Mit der Zeit baut sich zudem ein Schmerzgedächtnis auf, so dass bereits leichte Reize Schmerzen auslösen können.

    Da die Hirnaktivität in der Ruhephase bei chronischen Schmerzpatienten verändert ist, kann hier das Neurofeedback ansetzen. Fehlregulierte Hirnaktivität kann normalisiert und stabilisiert werden. Somit kann Neurofeedback, die in der Regel sehr komplexe Schmerztherapie, ergänzen.
    Eine besondere Form chronischer Schmerzen stellt die Migräne dar.

    Depression

    Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Betroffene leiden unter gedrückter Stimmung, mangelnder Freude, Antriebs- und Interessenlosigkeit und reduziertem Selbstwertgefühl. Wiederholtes Grübeln und Gedankenkreisen sind weitere häufige Symptome.

    Depressionen können mit einer unzureichenden Aktivierung bestimmter Netzwerke im Gehirn einhergehen, insbesondere derjenigen, die bei der Regulierung von Emotionen, Stimmung und Exekutivfunktionen (wie bspw. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit) beteiligt sind. SCP-Neurofeedback kann dazu beitragen, diese Netzwerke gezielt zu aktivieren und zu trainieren, um ihre Funktion zu verbessern.

    Epilepsie

    Epilepsie stellt eine schwerwiegende, neurologische Erkrankung dar. Epileptische Anfälle treten aufgrund unzureichender Hemmung kortikaler Erregung des Gehirns auf. Neurofeedback kann Betroffenen dabei helfen, die kortikale Erregbarkeit direkt zu beeinflussen und dadurch die Häufigkeit der Anfälle zu reduzieren und gegebenenfalls sogar anfallsfrei zu werden.

    Gerade bei Betroffenen, die nur unzureichend medikamentös eingestellt werden können, bietet das SCP-Neurofeedback eine zusätzliche Behandlungsform. Dabei lernen Betroffene die langsamen kortikalen Potenziale (SCP) in eine elektrisch positive Richtung zu verschieben, so dass epileptische Anfälle unwahrscheinlicher werden. Zusätzlich können durch SCP-Training bestimmte, mit Epilepsie verbundene, kognitive Abbauprozesse verhindert werden.

    Essstörungen

    Die Binge-Eating-Störung ist durch immer wiederkehrende, exzessive Essanfälle gekennzeichnet. Betroffene haben das Gefühl keine Kontrolle mehr über ihr Essverhalten zu haben. Betroffene haben somit zusätzlich ein erhöhtes Adipositas-Risiko. Im Gegensatz zu anderen Essstörungen wie Bulimie, werden keine Kompensationsstrategien, wie Erbrechen, eingesetzt, die eine Gewichtszunahme verhindern sollen.

    Neuere Studien zeigen veränderte Gehirnwellenmuster bei Betroffenen, die u.a. mit reduzierter Impulskontrolle in Zusammenhang stehen. Durch Training der Selbstkontrolle der langsamen kortikalen Potentiale kann dieses Störungsbild positiv beeinflusst werden und die Essattacken deutlich reduziert werden. Somit kann das Neurofeedback zusätzlich als Therapiemethode in die bereits bestehende Therapie integriert werden.

    Wie läuft das Neurofeedback ab?

    Ist das Neurofeedback Nebenwirkungen? Ist es gefährlich oder schmerzhaft?

    Beim Neurofeedback werden Ihnen keine Stromstöße verabreicht 😊. Vor dem Training werden Messelektroden an festgelegten Stellen am Kopf angebracht. Das Messen der Gehirnaktivitäten wird in Form von EEG-Wellen am PC abgebildet. Die aufgeklebten Elektroden dienen nur der Messung der Hirnaktivität. Dies ist weder schmerzhaft noch gefährlich. Das Gehirn selbst wird nicht durch elektrische Signale beeinflusst oder stimuliert. Während der Ableitung der Gehirnaktivität sitzen Sie in einem bequemen Sessel und entspannen sich. Die Elektroden messen nur Signale. Sie spüren davon nichts.
    Nach den ersten Trainingssitzungen kann es zu Müdigkeit und manchmal zu Kopfschmerzen kommen, da der Trainierende sich während der Sitzung konzentriert und für längere Zeit auf einen Bildschirm schaut.

    Wie lange hält die Wirkung eines Neurofeedback-Trainings an?

    Neurofeedback gleicht einem längerfristigen Sporttraining, ähnlich dem Radfahren oder Schwimmen. Das Gehirn verändert seine Aktivitätsmuster nachhaltig. Studien konnten die erlernten Effekte in umfangreichen Untersuchungen auch nach sechs Monaten noch eindeutig nachweisen.

    Wie sieht die Behandlung aus?

    Wenn das Neurofeedback-Training für Sie infrage kommt, laden wir Sie zu einem Beratungsgespräch ein. Der Fokus des Gesprächs liegt in der Anamnese und Zielsetzung. Für uns ist es wichtig, Ihre (medizinische) Vorgeschichte zu verstehen, um Behandlungsansätze zu erläutern und gemeinsam mit Ihnen Ziele Ihres Trainings festzulegen.

    Der Start in das Neurofeedback-Training beginnt mit einem ausführlichen Beratungsgespräch und einer therapeutischen Anamnese. Manchmal ist eine begleitende Diagnostik sinnvoll. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Festlegen Ihrer persönlichen Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten.

    Planen Sie für den Ersttermin eineinhalb bis zwei Stunden. Die darauffolgenden Trainings dauern ca. 50 Minuten pro Sitzung. Damit sich das Gehirn lernen kann, beginnen meist mit einem engmaschigen Sitzungsintervall von 2 bis 3 Sitzungen pro Woche. Ein Neurofeedback Training in unserer Praxis dauert 50 Minuten. Für den Behandlungserfolg ist ein eigenständiges Trainieren außerhalb der Praxis notwendig. Neben dem unmittelbaren Training wird daher regelmäßig der Fortschritt der Therapie und der Transfer des Gelernten in den Alltag besprochen. Findet der Transfer in den Alltag statt, so können die Sitzungsabstände langsam vergrößert werden. Nach der Zielerreichung kann das Training beendet werden.

    Der Therapieerfolge und das eigenständige Fortführen des Trainings besprechen wir mit Ihnen in der Abschlusssitzung. Auf ihren Wunsch können wir in einem Abstand von mehreren Monaten ein Paar Boostersitzungen durchführen, um Ihre Therapieerfolge weiterhin zu festigen.

    Wie sind Kosten und die Dauer des Neurofeedback-Trainings?

    Wie viel kostet Neurofeedback?

    Die Kosten für Neurofeedback-Training bemessen sich an den Aktuellen GOP-Ziffern für Verhaltenstherapie und betragen aktuell 100,56 € pro 50-münitige Sitzung.

    Wie lange und wie oft muss ich trainieren?

    • 50 Minuten pro Training
    • 2-3 Sitzungen pro Woche
    • täglich kleine Transferübungen

    Wann kann ich mit ersten Erfolgen rechnen?

    Erste Effekte gibt es oft nach etwa 15 Sitzungen. Bis zur Zielerreichung werden in der Regel 20 bis 40 Sitzungen benötigt, bei einigen Krankheitsbildern auch mehr