Positive Psychotherapie
Ein besonderer Ansatz innerhalb der Tiefenpsychologie stellt Positive Psychotherapie nach Nossrat Peseschkian dar. Diese Ausgestaltung des psychotherapeutischen Vorgehens zeichnet sich durch das explizit betonte, „positive“ und humanistische Menschenbild aus. In der Positiven Psychotherapie gilt der Mensch als grundsätzlich gut und gesund. Der Ansatz fußt auf den Prinzipien der Hoffnung, der Balance und der Beratung.
Das Prinzip der Hoffnung zeigt sich darin, dass die Therapeut*innen den Klient*innen helfen, die Symptome in ihrem Kontext zu verstehen und die positiven Aspekte anzusprechen. Diese werden als spezifische Signale. Das Ziel ist, die Störung transparent zu machen und ihren Sinn zu sehen.
Gemäß dem Prinzip der Balance müssen körperorientierte, leistungsorientierte, beziehungsorientierte und fantasieorientierte Lebensbereiche ausgeglichen sein. Wenn Menschen durch Stressoren oder Mikrotraumatisierung in Bedrängnis geraten, kommt es zu (inneren) Konflikten und darauffolgend einer Symptomentwicklung.
Das Prinzip der Beratung äußert sich in der engen Verzahnung der Therapie und der Selbsthilfe. In diesem Verfahren sollen die Patient*innen durch den Ausbau von Selbstvertrauen, Fertigkeiten zur Selbsthilfe und Ressourcenaktivierung im Stande dazu sein, ein positives Bild ihrer Zukunft zu entwickeln und die entsprechenden Schritte einzuleiten.
Positive Psychotherapie integriert Elemente und Techniken verschiedener Psychotherapiemethoden und verwendet im Speziellen auch Geschichten und Lebensweisheiten aus verschiedenen Kulturen.
Literatur: Peseschkian, N.: Psychosomatik und Positive Psychotherapie. 7. Auflage, Frankfurt 2010.